Seehasen­fundus

Neubau Fundusgebäude mit Fahrzeughalle
  • 2019
  • BGF 3.524 m2
  • BRI 16.263 m3
  • LPH 1 - 9

Der Entwurf gliedert sich in zwei Baukörper: den Seehasenfundus mit Arbeitsräumen und Lagerräume für Kostüme / Requisiten und in eine Halle für Fahrzeuge und Requisiten. Die gestellte Zielvorgabe lag in der Entwicklung eines klimaneutralen Gebäudes in einfacher und robuster Ausführung, das mit dem begrenzten Budget realisierbar war.
Die spezifischen klimatischen Anforderungen resultierten aus den teilweise empfindlichen Requisiten und der gleichzeitigen Schaffung von Arbeitsplätzen und Räumen für ehrenamtliche Mitarbeiter in der Schneiderei und Wäscherei und im Büro. Die Reduktion auf das Notwendige bot zugleich eine Chance: Durch die geringen Anforderungen an den Schall- und Wärmeschutz konnten alle Bauteile auf das Notwendigste reduziert werden. Einfachstes und ressourcenschonendes Bauen konnte umgesetzt werden.

Bauherr
Stadt Friedrichshafen, Stadtbauamt
Planung
Architekturbüro Fritz Hack
Team
Dipl.Ing.(FH) J. Wuhrer
A. Weinberger B.A.
Tragwerkspl.: merz kley partner
Bauphysik: bau8sam
heimat kultur zuhause

BDA Auszeichnung Hugo Häring 2020

Das viergeschossige Fundusgebäude ist in einem Raster aus Stützen und Unterzügen aufgebaut, die zur Bildung der Dach- und Geschossdecken mit Brettsperrholzplatten belegt sind. Aus diesem industriellen Produkt sind auch sämtliche Aussen- und Innenwände gefertigt, die innen komplett sichtbar sind und somit dem Haus seinen Charakter geben. Im Bereich des stützenfreien Anprobe- und Mehrzweckraumes im 1. OG wurden die darüberliegenden Lagerräume mittels Baubuchenträger als abgehängte Sonderkonstruktion ausgeführt Alle Installationen sind konsequent nachrüstbar und sichtbar geführt. Die Befestigungsmöglichkeiten an Decken und Wänden könnte einfacher nicht sein.
Der notwendige Feuerwiderstand wurde über Abbrandraten im Brandfalle nachgewiesen. Die geforderten nichtbrennbaren Oberflächen im notwendigen Treppenhaus wurden mit nichtbrennbaren Materialien bekleidet.

Die Fahrzeughalle ist ein zweischiffiger Hallenbau nach Industriebaurichtlinie. Es sind die gleichen Werkstoffe wie im Fundusgebäude verwendet worden. Die Konstruktion als filigraner Holzskelettbau wurde mit Einfeldträgern im Raster von 2.50m ausgeführt. Im Vordergrund stand die Entwicklung von immer wiederkehrenden Details verbunden mit dem Ziel einer sauberen Durchbildung der gesamten
Holzkonstruktion.
Insgesamt stellt das Projekt sicher einen Beitrag zum mehrgeschossigen und klimaneutralen Holzbau dar.
In Anbetracht zunehmend notwendiger Ressourcenschonung und steigender Baupreise liegt die wahre Chance in der Reduzierung, Vereinfachung und im Verzicht.